SANIERUNG
Die Turnhalle, aufgenommen Anfang der Woche. Die Fassade ist dem technischen Beigeordneten Wilfried Limke zufolge fertig und gestrichen. Foto: Lars Fröhlich
von Petra Keßler
VOERDE. Anfang November, so der Plan, soll die Turnhalle in Friedrichsfeld wieder eröffnet werden. Bis dahin sind noch einige Arbeiten zu erledigen.
Beim Öffnen der Dachhaut trat ein Missstand zutage, der die Arbeiten an der Dreifachturnhalle Voerde-Nord am Gymnasium in Friedrichsfeld nochmal ins Hintertreffen geraten lässt: Das etwa zehn Zentimeter dicke Trapezblech, das die Dachlast auf die Fachwerkträger verteilt, war von oben durchgerostet, wie der technische Beigeordnete Wilfried Limke auf Anfrage der NRZ erläutert. Mit diesem Problem „war nicht unbedingt zu rechnen“, von unten sei „keinerlei Schaden“ erkennbar gewesen. Daher bestehe die Mutmaßung, dass es im Dach Undichtigkeiten gab.
Das oben durchgerostete Trapezblech muss komplett ausgetauscht werden
Nachdem der Schaden entdeckt war, musste ein passendes Trapezblech gefunden werden, doch das Profil habe es so „deckungsgleich“ nicht mehr gegeben, weshalb ein kompletter Austausch erforderlich sei. Damit und mit der Dachdämmung sollte am Freitag, 16. Juni, so der Plan, begonnen werden. Drei bis vier Wochen sind für diese Arbeiten angesetzt, wie Limke weiter ausführt. Die Sanierung der Sporthalle wird, wie berichtet, noch einmal zwei Monate länger in Anspruch nehmen als geplant. Die Wiedereröffnung ist nun nach Ende der Herbstferien, ergo Anfang November, vorgesehen – wenn alles nach Plan laufe.
„Wir haben den Ehrgeiz, den nächsten Termin zu halten“, sagte Limke am Dienstag im Bau- und Betriebsausschuss und räumte ein, dass den Nutzern, den betroffenen Sportlern der SV 08/29 Friedrichsfeld sowie den Schülern des Gymnasiums, die nun noch länger für den Sportunterricht mit dem Bus zum Schulzentrum Süd ausweichen müssen, „eine Menge“ abverlangt werde. Die Stadt habe es aber auch nicht verschuldet – „wir sind nicht Teil des Problems, wir wollen es lösen“, betont der technische Beigeordnete im Gespräch mit der NRZ.
Im Zuge der Fassadenarbeiten wurden im Sommer 2016 Brandschutzmängel an der Turnhalle entdeckt
Die wärmegedämmte Fassade ist ihm zufolge fertig und gestrichen. Während dieser Arbeiten war es, als im Sommer vergangenen Jahres Brandschutzmängel an der Sporthalle entdeckt wurden, weshalb die Stadt die Baustelle stilllegte. Der Stillstand dauerte mehrere Monate, bevor im Januar die Fassadenarbeiten wieder aufgenommen wurden. Im Frühjahr dann wurden laut Limke die von oben korrodierten Trapezbleche entdeckt.
Neben den anstehenden Arbeiten am Dach, das schnellstmöglich dicht gemacht werden muss, sind noch einige weitere Maßnahmen vorzunehmen. Rauchschutztüren und Wandverkleidung in der Halle müssen eingebaut werden und der Brandschutzanstrich ist noch vorzunehmen – beide letztgenannten Punkte sind in den Sommerferien vorgesehen. In der 26. Kalenderwoche ist Limke zufolge geplant, mit der Elektroinstallation zu beginnen.
Sporthalle bekommt eine neue Beleuchtung in energieeffizienterer LED-Technik
Ab Ende August steht der Einbau der LED-Beleuchtung auf dem Plan. Die Stadt hat sich für die Ausrüstung der Turnhalle mit dieser energieeffizienteren Technik erfolgreich um Fördermittel in Höhe von 97 000 Euro beworben. Damit könnten die in Folge des Dachproblemes entstehenden Mehrkosten „weitestgehend kompensiert“ werden, sagt Limke.
Die vielen Einbauten bräuchten am Ende eine TÜV-Abnahme, mit deren Beginn er für Ende September/Anfang Oktober rechnet. Nach den Sommerferien soll es einen weiteren Ortstermin mit Sportverein, Schule, Vertretern der Politik und der Verwaltung geben, um sich den Stand der Arbeiten anzusehen.
>>Info: Neubau wäre keine Alternative
Angesichts des Umfangs der Arbeiten an der Dreifachsporthalle Voerde-Nord drängt sich die Frage auf, ob die Stadt nicht besser einen Neubau angestrebt hätte. Der technische Beigeordnete Wilfried Limke verneint dies ausdrücklich. Eine neue Sporthalle in „der Ausbauqualität“ würde im Minimum mit sechs Millionen Euro zu Buche schlagen.
Die Kosten für die Sanierung lägen immer noch bei knapp unter zwei Millionen Euro, erklärt Limke.
Quelle: NRZ